Ertragsgesetzliche Kostenfunktion
In der Realität beobachten wir häufig, dass bei der Produktion eines Guts die Kosten zunächst immer langsamer anwachsen. Ab einer gewissen Produktionsmenge steigen die Kosten dann immer schneller an. Eine ertragsgesetzliche Kostenfunktion modelliert diese Kostenentwicklung.
Definition
Erfüllt der Graph einer Kostenfunktion
- Der y-Achsenabschnitt (Fixkosten) ist positiv.
- Der Graph ist in diesem Intervall streng monoton steigend.
- Der Graph verläuft zunächst degressiv (rechtsgekrümmt), danach progressiv (linksgekrümmt) und hat somit ein Grenzkostenminimum bzw. einen Wendepunkt mit Rechts-Linkskrümmung.
Wir sagen dann auch, dass die Kostenfunktion
Satz zur ertragsgesetzlichen Kostenfunktion
Ein Kostenfunktion
( sind die Fixkosten) und keine Nullstellen hat und
mit einem
Koeffizientenkriterium
Eine ganzrationale Kostenfunktion dritten Grades,
ist ertragsgesetzlich, falls für die Koeffizienten
gilt. Dies nennen wir Koeffizientenkriterium.
Beispiele
Graphisch prüfen, ob eine Kostenfunktion ertragsgesetzlich ist

Die Kostenfunktion
- Die Fixkosten betragen 500 und sind damit größer als 0.
- Der Graph von
wächst kontinuierlich und ist damit streng monoton steigend. Dies erkennen wir auch daran, dass die Grenzkostenfunktion keine Nullstelle hat und oberhalb der x-Achse verläuft. - Der Graph von
ist bis zum Wendepunkt rechts- und dann linksgekrümmt.
Rechnerisch prüfen, ob eine Kostenfunktion ertragsgesetzlich ist
Wir betrachten wieder die Kostenfunktion
mit der Grenzkostenfunktion
auf
- Da
, sind die Fixkosten positiv. - Überprüfen, ob die Steigung bei
positiv ist und ob keine Nullstellen hat. , die Steigung ist bei positiv.
pq-Formel oder Taschenrechner zeigen, dass keine Lösung existiert. Damit hat keine Nullstellen.
- Überprüfen, ob eine Wendestelle mit Rechts-Linkskrümmung (degressiv zu progressiv) vorliegt.
, also ist eine Wendestelle mit Rechts-Linkskrümmung (degressiv zu progressiv)
Die Kostenfunktion erfüllt alle drei Bedingungen und ist damit ertragsgesetzlich.