Skriptsprache: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 4. September 2025, 07:42 Uhr

Skriptsprachen sind Programmiersprachen, die über einen Interpreter ausgeführt werden. Sie verzichten manchmal auf Sprachelemente, deren Nutzen erst bei der Bearbeitung komplexerer Aufgaben zum Tragen kommt. So wird etwa in Skriptsprachen auf den Deklarationszwang von Variablen meist verzichtet – vorteilhaft zur schnellen Erstellung von kleinen Programmen, bei großen hingegen von Nachteil, etwa wegen der fehlenden Überprüfungsmöglichkeit von Tippfehlern in Variablennamen.

Programme, die in Skriptsprachen geschrieben sind, werden auch Skripte oder Scripts genannt, während in der Betriebssystemumgebung von Microsoft meistens die Bezeichnung Makro verwendet wird. Skripte werden fast ausschließlich in Form von Quelltextdateien ausgeliefert, um so ein einfaches Bearbeiten und Anpassen des Programms zu ermöglichen.

Kommandozeileninterpreter

Manche Skriptsprachen sind von den Kommandozeileninterpretern der Betriebssysteme abgeleitet. Die Interpreter sind vorrangig für interaktive Benutzung, d. h. für die Eingabe von Kommandos, ausgelegt. Die Eingabesprache wird um Variablen, arithmetische Ausdrücke, Kontrollstrukturen (if, while) und anderes erweitert und ermöglicht so die Automatisierung von Aufgaben, indem "kleine Programme" in Dateien geschrieben werden. Diese Dateien können dann vom Interpreter ausgeführt werden. Die Dateien nennt man unter Windows auch Stapelverarbeitungsdateien oder Batch-Skripte (ausgeführt von COMMAND.COM und cmd.exe).

Abzugrenzen sind Kommandozeileninterpreter von interaktiven Sprachen (wie z. B. Lisp oder Python), die zum Testen und Debuggen interaktive Programmabschnitte ausführen können, aber nicht so eng im Betriebssystem integriert sind.

Beispiele für Kommandozeileninterpreter

Bourne-Shell (sh) – Unix-Bourne-Shell (die klassische Unix-Shell)

bash – GNU-Ersatz und Erweiterung der sh-Shell

Kornshell (ksh) – Weiterentwicklung der klassischen sh-Shell

C-Shell (csh) – BSD Shell (Unix-Versionen aus Berkeley)

cmd.exe – Kommandointerpreter von Windows ab Windows NT

PowerShell – Kommandointerpreter u. a. für Windows

TACL – Kommandointerpreter von Tandem-Systemen

Digital Command Language (kurz DCL) – Kommandosprache für VMS-Plattformen

Eigenschaften

Skriptsprachen zeichnen sich typischerweise durch folgende Merkmale aus:

Ausführung durch Interpreter ohne vorherige Kompilierung

Dynamische Typisierung

Vereinfachte Syntax im Vergleich zu systemnahen Programmiersprachen

Hohe Abstraktionsebene

Gute Integration in die Betriebssystemumgebung

Einfache Erstellung und Modifikation von Programmen

Vor- und Nachteile

Vorteile

Schnelle Entwicklung und einfache Änderungen

Kein Kompilierungsprozess notwendig

Plattformunabhängigkeit (bei einigen Skriptsprachen)

Gute Eignung für Automatisierungsaufgaben

Nachteile

Geringere Ausführungsgeschwindigkeit im Vergleich zu kompilierten Sprachen

Fehlende Typsicherheit

Eingeschränkte Möglichkeiten zur Fehlererkennung vor der Ausführung

Weniger geeignet für große, komplexe Softwareprojekte